Effekthascherei als Mittel gegen Kinderarmut?

Wie die Saarbrücker Zeitung berichtet, ist die Kinderarmut im Saarland die höchste in ganz Westdeutschland. „Ich weiß gar nicht so recht, wo mein Kopfschütteln einsetzen soll. Die Landesregierung muss sich eingestehen, dass jeder fünfte unter 18 Jahren Hartz IV bezieht, wo es vor fünf Jahren nur gut jeder zehnte war. Dann wird aber argumentiert, dass das ja an der Flüchtlingsbewegung läge und dass die Neuankommenden schnell in der Gesellschaft und dem Arbeitsmarkt integriert werden müssen.“, so der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen Saar Julien Simons.

Es sei beschämend das eigene wirtschaftspolitische Versagen hinter diesen Schicksalen verstecken zu wollen, so Simons weiter. Rundherum brumme die Konjunktur und die Arbeitslosenzahlen sänken, obwohl manche Bundesländer einen wesentlich größeren Part bei der Bewältigung der Integration stemmen, so Simons weiter.

Darüber hinaus sei nicht nur die Kinderarmut problematisch, sondern auch die Tatsache, dass vier von zehn Alleinerziehenden auch Hartz IV angewiesen seien. „Hier wird ja das Ausmaß des saarländischen Versagens auf ganzer Linie deutlich. Neben den unter 18-Jährigen vernachlässigt die Landesregierung auch die Familien, die Unterstützung und nachhaltig gute Strukturen brauchen.“, kritisiert der Landesvorsitzende.

Jetzt ein wenig an den KiTa-Gebühren herumzuschrauben sei zwar schöne Symbolpolitik, mit der man sich gerade im Kommunalwahljahr 2019 gut schmücken kann, aber alles andere als nachhaltig Wirtschaftsförderung.

Die Jungen Liberalen Saar fordern die Landesregierung auf von Effekthascherei abzusehen und stattdessen sich endlich ein vernünftiges Konzept zur Wirtschaftsförderung zuzulegen, dass alle Teile der Gesellschaft umfasst.