Keine Landärzte zweiter Klasse

Jungpolitiker sprechen sich gegen Landarztquote im Medizinstudium aus

Homburg , 4. Mais 2018 – Anlässlich einer, von den Jungen Liberalen Saar, organisierten Podiumsdiskussion haben am vergangenen Mittwoch Vertreter der Jungen Union, der Jungen Liberalen, der Jungsozialisten, sowie zwei Mitglieder des Fachschaftsrates Humanmedizin über den Landarztmangel und mögliche Optionen, diesem entgegenzuwirken, diskutiert.

Einig waren sich die Nachwuchspolitiker, dass die angestrebte Landarztquote, laut der künftig bis zu zehn Prozent der Medizinstudiumsplätze an Abiturenten vergeben werden sollen, die sich verpflichten, nach dem Studium als Landarzt zu arbeiten, keine Lösung des Problems darstelle. „Hierbei handelt es sich um reine Symptombehandlung und keine Ursachenbekämpfung der Ärzteflucht auf dem Land.“, so Maria Kinberger, die für die Jungen Liberalen auf dem Podium saß.

Gründe, wieso die Ergreifung des Landarztberufes für Medizinstudenten immer unattraktiver werde, sahen die Diskutanten der politischen Nachwuchsorganisationen vor allem in der ambulanten Vergütungssystematik mit einem, für Landärzte ungünstig, gedeckelten Budget, sowie in der hohen Arbeitsbelastung auf dem Land.

Abhilfe könnten hier medizinische Versorgungszentren schaffen, in denen Ärzte fachübergreifend strukturiert zusammenarbeiten und weniger dem unternehmerischen Risiko einer Niederlassung ausgesetzt wären. Neben Vollzeitstellen könnten dort auch häufiger Teilzeitstellen angeboten werden, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Ärztedasein stärken würde.