Mehr Mediziner statt längerer Wartezeiten

Junge Liberale kritisieren Gesundheitspolitik

Auf lange Wartezeiten und überfüllte Wartezimmer sollte sich, wie die SZ anlässlich des saarländischen Fachärztetages berichtet hat, jeder Patient einstellen, der sich einem Facharzt vorstellen möchte.

Grund hierfür wäre vor allem der Mangel an niedergelassenen Fachärzten im Saarland.

 

„Dieses Problem wird sich in den kommenden Jahren noch drastisch zuspitzen, wenn ein Großteil der jetzt praktizierenden niedergelassenen Ärzte in den Ruhestand gehen wird.“, so die Vorsitzende des Landesarbeitskreises Gesundheit Maria Kinberger. Die wegfallenden Stellen müssten dann durch die noch vorhandenen Fachärzte ersetzt werden, was die Wartezeiten noch weiter verlängern würde.

 

Um den Fachärztemangel zu entschärfen bräuchte es laut Kinberger dringend ein Umdenken in der Gesundheitspolitik. Zum einen müsste die Zahl der Medizinstudiumsplätze deutlich aufgestockt werden, um künftig mehr Ärzte im ambulanten Sektor zur Verfügung zu haben.

Zum anderen seien die Arbeitsbedingungen der niedergelassenen Ärzte nachdrücklich zu verbessern, um Nachwuchsmediziner wieder zur Niederlassung zu motivieren. Einer der Hauptansatzpunkte wäre hier die Abschaffung der Leistungsbudgetierung.

„Gerade im ländlichen Raum sorgt die Budgetierung neben der Planungsunsicherheit für die Ärzte auch für eine Unterfinanzierung der medizinischen Versorgung. Dieses System führt nicht, wie gewünscht, zur Effektivitätssteigerung, sondern lediglich zum Ausbluten der gesundheitlichen Versorgung.“, so Kinberger abschließend.