Steigerung der ÖPNV Qualität

Der saarländische öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) soll eine echte Alternative zum PKW werden, um Diskussionen über Fahrverbote im Saarland gar nicht erst aufkommen zu lassen, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und die Straßen zu entlasten.

Sowohl das Angebot als auch die für die Kunden spürbaren kontinuierlichen Preissteigerungen verlangen nach einer grundlegenden Reform.

Hinsichtlich des Angebots gilt es eine Untergliederung der Beförderungsstruktur der Busse in zwei verschiedene Ebenen (Verkehrsknotenpunkt und ländlicher Raum) umzusetzen:

 

1. An strategisch günstigen Orten werden Verkehrsknotenpunkte eingerichtet. Deren Bestimmung richtet sich nach:

  • Anbindungsmöglichkeit an den Bahnverkehr
  • Einwohnerzahl
  • wesentlich erhöhte kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung im Vergleich zum Umland

(Beispiele: Lebach, St. Wendel, Merzig, Ottweiler, Neunkirchen, Saarbrücken, St. Ingbert, Homburg, Wadern, Saarlouis, etc…)

2. Die umliegenden Ortschaften werden mit Kleinbussen mittels möglichst kurzer und schneller Linien an den jeweils nächstgelegenen Verkehrsknotenpunkt angeschlossen (=Zubringerlinien). Dabei ist Wert auf möglichst häufige Abfahrtszeiten zu legen. Bei erhöhtem Bedarf sind auch gewöhnliche Niederflurbusse auf Zubringerlinien einsetzbar.

3. An den Verkehrsknotenpunkten bestehen eng getaktete Umsteigemöglichkeiten auf Regionalbuslinien und Bahnverbindungen. Die Regionalbuslinien unterscheiden sich insofern von den oben genannten Zubringerlinien, als dass sie nur an den Verkehrsknotenpunkten halten, um eine schnelle Verbindung zu gewährleisten. Sofern angebracht sind Autobahnverbindungen zu bevorzugen.

 

Hinsichtlich des Schienenverkehrs müssen die Fahrtzeiten auf weiteren Strecken innerhalb des Saarlandes verkürzt werden, um gegen das Auto konkurrenzfähig zu sein:

 

  1. Die Saarbahn soll auf der Linie 1 eine Expressvariante bieten, welche nur strategisch wichtige Haltepunkte anfährt, um die Fahrzeit von Lebach nach Saarbrücken Hbf mit momentan 26 Zwischenhalten zu verkürzen.
  2. Die Regionalbahnverbindungen bleiben grundsätzlich bestehen, jedoch soll auf jeder Bahnstrecke neben der RB auch RE eingesetzt werden. Dabei können bestehende RB-Verbindungen zu RE umbenannt werden.
  3. Die Reaktivierung bestehender Bahnstrecken sowie Neuplanungen im Nordsaarland sollen gerade mit Schwerpunkt der Fahrtzeitverkürzung geprüft werden.

 

Zusätzlich sollen folgende Maßnahmen die Attraktivität des ÖPNV gerade unter jungen und geschäftstätigen Personen steigern:

 

  1. Die Saarbahnverbindung zur Universität soll von den Jungen Liberalen stärker öffentlich gefordert und aktiv mitgeplant werden.
  2. Alle öffentlichen Verkehrsmittel (ggf. Taxis ausgenommen) bieten den Fahrgästen kostenlose öffentliche Wlan-Netzwerke an.

 

Ferner wird eine zentrale Managementstelle für den ÖPNV im Saarland geschaffen, in der sowohl die Planungs- und Finanzierungstätigkeit von Land, Landkreisen (inkl. Stadtverband) und Gemeinden sowie die praktische Umsetzung durch die Unternehmen verwaltet werden. Bisherige Strukturen (VGS, ZPS, ZPReS, SNS GmbH, SaarVV) gehen damit in einem neuen und „echten“ SaarVV auf.

Schließlich sollen verstärkt saarlandweite Tageskarten zu einem Preis <10,00€ angeboten werden, in die auch in Städten CarSharing-Optionen zu integrieren sind.