Geheimdienste stärker kontrollieren

(1) Präambel

Die Enthüllungen um die amerikanischen und britischen Spähprogramme PRISM und Tempora und die Involvierung deutscher Nachrichtendienste hat große Missstände bei den Geheimdiensten und deren Überwachung aufgedeckt. Für die

Jungen Liberalen Saar ist der Leitgedanke jeder politischen Handlung die

Freiheit, ein „Supergrundrecht“ auf Sicherheit lehnen wir daher vehement ab. Eingriffe in die Freiheit zugunsten der Sicherheit müssen deshalb stets kritisch auf ihre Erforderlichkeit, Angemessenheit und Wirksamkeit überprüft werden.

 

(2) Keine freiwillige Datenweitergabe an US-Geheimdienste

Die freiwillige Weitergabe von Daten an amerikanische Geheimdienste, muss sofort gestoppt werden. Stattdessen müssen Abkommen erarbeitet werden, die die Weitergabe und Verwendung der Daten regulieren, erst dann dürfen wieder Daten von deutschen Staatsbürgern in die USA gelangen. Eine Aussetzung der Verhandlungen über das Freihandelsabkommen halten die JuLis Saar jedoch nicht für ein geeignetes Druckmittel. Da Deutschland von diesem Abkommen stark profitiert und es sich um unterschiedliche Themenkomplexe handelt sind diese getrennt zu betrachten.

 

(3) Stärkung der parlamentarischen Kontrollmechanismen

Die parlamentarische Kontrolle, und damit insbesondere das Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr), muss deutlich gestärkt werden. Um eine effektive Arbeit zu ermöglich ist, die Geheimhaltungspflicht der Mitglieder des PKGr gegenüber ihren Mitarbeitern und den zuständigen Mitgliedern der G10Kommission aufzuheben. Das PKGr soll die Befugnis erhalten, die Veröffentlichung von geheimen Dokumenten mit einer Mehrheit von 2/3 der Mitglieder zu beschließen. Mitarbeitern der Geheimdienste muss es erlaubt sein, sich direkt an Mitglieder des PKGr zu wenden, ohne ihren Vorgesetzen hierüber informieren zu müssen. Umgekehrt muss den Mitgliedern des PKGr die Möglichkeit eingeräumt werden, sich direkt an einzelne Mitarbeiter der Geheimdienste wenden zu können, ohne deren Vorgesetzte darüber informieren zu müssen.

Die finanzielle und personelle Ausstattung des PKGr ist angemessen zu erhöhen, um den Mitgliedern die Verrichtung ihrer Arbeit zu ermöglichen.

 

(4) Reform von Geheimdienststrukturen

Nach der Aufarbeitung der aktuellen Skandale ist eine strukturelle Reform der Geheimdienste, insbesondere mit Blick auf die Transparenz, dringend geboten.

Forderungen nach der Abschaffung sämtlicher Geheimdienste lehnen die Jungen Liberalen Saar allerdings ab. Wir halten Geheimdienste, die transparent und kontrolliert ihre Arbeit verrichten, für ein angemessenes Mittel, um Gefahren für die Bundesrepublik Deutschland und ihre Bürger frühzeitig zu erkennen und zu verhindern, und damit sowohl die Sicherheit, als auch die Freiheit der Menschen zu sichern.

Erhalt des Studiengangs Zahnmedizin

Die Jungen Liberalen Saar fordern die Landesregierung auf, Mittel bereitzustellen, um die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirugie zu sanieren, wobei die Mittel vor allem in die Sanierung der OP-Bereiche fließen sollen.

Damit wäre die Möglichkeit Zahnmedizin an der Uni Homburg zu studieren weiterhin gegeben. Eine Schließung der Klinik wäre hingegen gleichbedeutend mit dem aus für den Studiengang Zahnmedizin.

Begründung:
Voraussetzung für ein erfolgreiches Studium der Zahnmedizin ist der Einsatz in den Kliniken der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirugie, der Kieferorthopädie, der Zahnerhaltung, sowie der Prothetik. Diese Möglichkeiten bestehen aktuell in Homburg, was den Erhalt des angesehenen Studienganges garantiert. Die Zustände in den OP-Bereichen führen jedoch kurzfristig zu Patientenreduktionen (und damit geringeren Einnahmen) und mittelfristig zu Nachwuchsproblemen für den Lehrbereich, dem Aus für den Studiengang Zahnmedizin, sowie einem noch massiveren Fachärztemangel in diesem Bereich.

Für das Universitätsklinikum des Saarlandes würde dies 1 auch den Verlust des Titels “Traumazentrum” und “Tumorzentrum” bedeuten, da hierfür die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie unverzichtbar ist.

Schulbuchreform

Die JuLis Saar setzen sich dafür ein, dass bei der Auswahl von Lehrbüchern an Schulen bevorzugt solche gewählt werden, die die gesellschaftlichen Realitäten widerspiegeln und nicht subtil veraltete gesellschaftliche Normen transportieren. Konkret sollen:

– Namen in Beispielaufgaben die vielfältigen Kulturkreise widerspiegeln – nicht allein traditionelle Familienbilder dargestellt warden.

 

Entsprechende Kriterien sollen in die Lehrpläne einfließen. Weiterhin soll eine Annäherung an rheinland-pfälzische Lehrpläne angestrebt werden, was die Nutzung einer größeren Menge an Schulbüchern ermöglichen würde.

Abschaffung religiöser Feiertage

Die Jungen Liberalen Saar mögen sich für die Abschaffung religiöser Feiertage einsetzen. Als gesetzliche Feiertage sollen weiterhin gelten:

 

Neujahrstag (1. Januar)

Tag der Arbeit (1. Mai)

Tag der deutschen Einheit (3. Oktober)

1. und 2. Weihnachtsfeiertag (25./26. Dezember) Erfolgt mündlich

 

Zum Ausgleich soll der gesetzliche Mindesturlaubsanspruch um 10 Tage erhöht werden. Des Weiteren soll ein Anspruch bestehen, Urlaubstage aus religiösen Gründen nehmen zu können, die aber wie gewöhnliche Urlaubstage in die Resturlaubsberechnung einfließen.

Alkoholverkaufsverbot ist keine Lösung!

Die Jungen Liberalen Saar sprechen sich gegen die die Pläne des saarländischen Sozialministers Storm aus, ein Alkoholverkaufsverbot zwischen 22.00 und 5.00 Uhr nach baden-württembergischem Vorbild auch im Saarland einzuführen. Der Schutz Jugendlicher vor den Gefahren exzessiven Alkoholkonsums soll nach unserer Auffassung nicht durch populistische Verbote, sondern durch effektive Aufklärung erfolgen. Wir fordern daher bessere Kontrollen zur Durchsetzung der bisher geltenden Vorschriften und bessere Aufklärung Jugendlicher, statt zusätzlicher ineffektiver Verbote.

 

Begründung:

Die Einschränkung der Verkaufszeiten von Alkohol führt nicht zu weniger Alkoholkonsum, sondern dazu, dass man den Alkohol bereits tagsüber erwirbt. Es ist abwegig, dass hierbei dann weniger gekauft werden würde. Außerdem schließen gerade in ländlichen Gegenden ohnehin bereits viele Tankstellen um 22:00 Uhr. Ein solches Verbot würde Käufer und Verkäufer bevormunden, wir wollen Aufklärung und trauen den Menschen dann zu, selbst die für sie richtigen Entscheidungen zu treffen.

Blut ist rot – Blutspenden für Homosexuelle

Der Landeskongress möge beschließen:

 

Die Jungen Liberalen verurteilen die Diskriminierung Homosexueller durch die Richtlinien der Bundesärztekammer zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und fordern gesetzliche Vorkehrungen hiergegen. Allein die sexuelle Orientierung bzw. Identität darf kein Verbot, Blut zu spenden, nach sich ziehen, da sie homosexuellen Männern per se ein risikoreiches, promiskuitives Leben unterstellt. Nach dem Willen der JuLis Saar soll künftig

allein die Beantwortung der Fragen nach häufig wechselnden Partnern, Nachlässigkeit beim Verhüten oder dem Eingehen sonstiger Risiken als Kriterium dienen, die ohnehin allen Spendern gestellt werden. Allein aus der sexuellen Orientierung darf sich kein Blutspendeverbot mehr ergeben. Risikogruppen darf man nicht länger danach einteilen, wen man liebt, sondern wie vernünftig und verantwortungsvoll man mit sich und seinem Körper umgeht. Egal ob Hetero- oder Homosexuell!

 

Begründung:

 

Um das Risiko für die Empfänger von Knochenmark-, Plasma- oder Blutspenden möglichst gering zu halten, hat die Bundesärztekammer sog. „Risikogruppen“ eingeteilt, deren Spenden als zu riskant für den Empfänger eingestuft werden. Solche Risikogruppen sind u. a. Prostituierte, Drogenabhängige oder Gefängnisinsassen, aber auch Schwule. Dies stellt eine regelrechte Diskriminierung Homosexueller dar. Häufig wechselnde Partner, Nachlässigkeit beim Verhüten oder das Eingehen sonstiger Risiken, all das kommt ebenso bei Heterosexuellen vor. Und langjährige, monogame Beziehungen sind nicht nur unter Heterosexuellen üblich, sondern werden ebenso von Homosexuellen geführt. Während Drogenabhängige bzw. Prostituierte in der Tat meist über einen jeweils vergleichbaren, gesundheitsgefährdenden oder gar ungesunden Lebenswandel verfügen, gibt es keine Rechtfertigung dafür, Homosexuelle pauschal und ohne jegliche Ausnahme vom Blut-Spenden auszuschließen. Daher soll das Blutspendeverbot zwar für

Homosexuelle, nicht aber für die anderen Rusikogruppen aufgehoben werden.