A 010/21 – Digitalisierungsstrategie Saarland

Antragsteller: Benjamin Rausch

 

Die technische Revolution im letzten und diesem Jahrhundert hat unzählige Möglichkeiten geschaffen. Neben der grundlegenden Entwicklung des Internets, E-Mails und anderen Textnachrichtsystemen sind die Möglichkeiten der digitalen Technologien massiv gewachsen.Neben vereinfachter Kommunikation, die bei richtiger Implementierung Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit kombinieren, können Verwaltungsarbeiten durch Künstliche Intelligenz automatisiert und beschleunigt werden. Auch können durch Einbindung digitaler Medien in den Schulalltag neue Lehrkonzepte entstehen und alte verbessert werden. Trotz der unzähligen Möglichkeiten werden in Deutschland selten neure Technologien als Faxgeräte und Overheadprojektoren genutzt. Um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen fordern wir:

– Eine flächendeckende Digitalisierung aller Landesbehörden. Hierbei soll auf Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit der primäre Fokus liegen.

Die Schaffung einer interoperablen Blockchaininfrastruktur. Diese soll sowohl von Ministerien genutzt werden als auch öffentliche Schnittstellen enthalten, welche Nutzungsmöglichkeiten für private Unternehmen bieten.

Den Einbau von Smart Contracts in Vergabeverfahren und öffentliche Prozesse. Die Implementierung soll die weitmöglichste Transparenz gewährleisten, Effizienz sicherstellen und zu einer Kostensenkung bei öffentlichen Projekten führen.

Die Implementierung der Blockchaininfrastruktur innerhalb öffentlicher Prozesse, sofern dies rechtlich möglich ist. Diese soll öffentliche Prozesse transparenter machen, indem Bürger einfach diese verfolgen können. Auf eine Verständlichkeit für Laien ist zu achten.

Ergänzungen des Digitalpakets Schule:

> Mehrere Konzeptvorschläge für verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, die zu Beantragung genutzt werden können. Diese sollen allen Schulen einfach zur Verfügung gestellt werden und sowohl Anreize setzen, diese Konzepte zu erweitern als auch alleinig als Konzept genutzt werden können.

> Hinreichende Schulungen des Lehrpersonals zur Nutzung digitaler Medien, besonders für Unterricht. Diese sollen sowohl in das Lehramtsstudium integriert und als Voraussetzung zum Lehrerberuf im Saarland gelten, als auch schon Lehrenden einfach und kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Aufbau- beziehungsweise Wiederholungsschulungen sollen inkludiert werden.

> Eine Übernahme der Wartungskosten für die durch das Digitalpaket angeschafften Geräte. Zudem ist zu prüfen, inwiefern eine Landesweite IT-Abteilung seitens der Regierung zur Wartung/für Hilfestellungen sinnvoll ist. Sonst soll pro Schule eine hinreichende Menge an Personal zur Wartung der Geräte/für Hilfestellungen bestimmt und entsprechend (weiter-)qualifiziert werden.

> Eine Anlaufstelle für Schulen, welche den Arbeitsaufwand bei der Beantragung des Digitalpakets reduziert, indem sofern möglich bürokratische Aufgaben übernommen werden.

> Ermöglichung der Finanzierung von mobilen Endgeräten, sowohl für während als auch für außerhalb des Unterrichts, unabhängig vom Anteil an der Finanzierungssumme.

– Die Einführung eines Schulfaches, welches sich mit EDV-Grundlagen, sowie dem weiteren Umgang mit technischen Geräten beschäftigt. Es soll verpflichtend ab der 8. Klasse mindestens 2 Jahre stattfinden, dazu soll die notwendige Ausstattung der Schulen sichergestellt werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass Schülern aus finanziell schwächeren Haushalten auch Möglichkeiten gegeben werden, außerhalb der Unterrichtszeiten den Umgang mit den Geräten zu üben.

Akkreditierbare Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich digitaler Medien zu schaffen. Diese sollen an alle Berufsgruppen ausgerichtet sein, und grundlegende Kenntnisse in verschiedenen Bereichen der Informatik, zum Beispiel Cyber-Sicherheit, Blockchain und künstlicher Intelligenz, sowie im Umgang mit digitalen Medien, zum Beispiel Office Anwendungen, SciDavis und R, vermitteln.

Eine Prüfung, inwiefern seitens des Landes rechtliche Rahmenbedingungen zur Verwendung von Smart Contracts geschaffen werden können. Sofern dies möglich ist, sollen sie geschaffen werden.

– Eine Ergänzung des Personalausweises mit einem digitalen Ausweis, der innerhalb des Saarlandes genutzt werden kann. Hierbei ist auf Fälschungssicherheit, Diebstahlschutz und Datenschutz zu achten. Die Verwendung über eine Applikation für mobile Endgeräte soll ermöglicht werden.

Eine Einbindung von künstlicher Intelligenz in Prozesse von öffentlichen Behörden. Hierzu soll ein Modellprojekt gestartet werden, welches die Möglichkeiten testet, bei Erfolg soll die Einbindung erweitert werden.

Den flächendeckenden Glasfaserausbau in Deutschland. Zur Finanzierung sollen die staatlichen Anteile an der Deutschen Post und Telekom verkauft werden.

Ein SmartSaarland Projekt, mit dem Ziel, durch digitale Vorgehensweisen eine Effizienzsteigerung zu erzielen. Dieses soll enthalten:

> Ausbau von SmartCity Projekten in allen saarländischen Städten. Diese sollen sowohl Verkehrsführung als auch Beleuchtungssysteme intelligent regeln.

> Die Ausweitung und Verbindung der SmartCity Projekte durch Ausweitung von digitaler Verkehrsführung auf die saarländischen Autobahnen und Landstraßen.

> Ein flächendeckendes LoraWAN nach dem Saarbrücker Vorbild, welches alle saarländischen SmartCity und Verkehrsführungsprojekte bündelt und kombiniert. Zudem soll durch Schnittstellen angrenzenden Ländern die Möglichkeit gegeben werden teilzunehmen.

> Die Möglichkeit, Strom- und Wasserzähler digital abzulesen.

Eine intelligente Anlaufstelle bei Bedarf für soziale Angebote. Durch Implementierung von künstlicher Intelligenz soll allen eine niedrigschwellige Möglichkeit gegeben werden, auf benötigte Hilfe zugreifen zu können.

Die Testung des autonomen Fahrens im saarländischen ÖPNV. Hierzu soll in einem Modellprojekt die Implementierung sowohl in der Saarbahn als auch in Bussen testen.